Lange Wege führen zum Ziel

Überschrift – Lemosho-Tour Tag 2, Samstag, 18. Juli

  • Vom Mweka Camp bis zum Mweka Gate (1.650 m) und schließlich ab zur Campsite
  • 10 km in haargenau 2 Stunden
  • Superwarm und superschwül
  • Weder Sonne noch Wolken aufgrund des dichten Regenwalds

Heute hält uns nichts mehr in den Schlafsäcken, bereits um 6:00 Uhr hüpfen wir aus den Zelten. Und da wir auch freiwillig auf ein ausgiebiges Frühstück verzichten, sind wir bereits um halbacht marschbereit.
Der weiterhin sehr steile, abschnittsweise sehr gut ausgebaute Weg führt uns durch dichten Regenwald, s.d. wir das Wetter nur erahnen können, zumindest regnet es nicht. Aber es auch so feucht genug!

Obwohl wir ein sehr schnelles Tempo vorlegen und alle anderen Gruppen schnell hinter uns lassen, werden wir noch immer von noch schnelleren Portern überholt. Während ich gerade so mit meinen Stöcken zurechtkomme und es schaffe nicht auf den glitschigen Steinen auszurutschen, rennen die Jungs einfach so an uns vorbei. Mit vollem Gepäck auf dem Kopf springen sie von Stein zu Stein, s.d. ich ihnen nur ungläubig hinterherstaunen kann und mir denke, dass diese Anstrengung kein Kniegelenk lange mitmachen wird.

Wie auch immer, nach gerade 'mal zwei Stunden Bestzeitabstieg kommen wir am quirligen Mweka-Gate an, wo auch schon ein paar wenig aufdringliche Verkäufer auf erschöpfte Touristen warten. Nach Erledigung einiger Formalitäten dürfen wir schließlich in ein supersauberes Daladala einsteigen, dass uns vorbei an Tschibo-Kaffeeplantagen direkt zur Campsite fährt.

Im Camp organisieren Monika, Werner und ich Bierchen für alle. Neben einem Trinkgeld, welches wir Jamaica mit der Bitte um gerechte Verteilung überreichen, haben wir für jedes Team-Mitglied kleine Geschenke aus Ausrüstungsgegenständen vorbereitet, über die wir uns bereits seit zwei Tagen die Köpfe zerbochen haben.
Wir spendieren Gamaschen, Mützen, Shirts und Trinkfaschen, Werner lässt sogar eine Uhr für unseren Koch Abel und ein MP3-Player für Melchior, der uns besonders ans Herz gewachsen ist, springen.
Ich habe den Eindruck, dass sich jeder ehrlich über die Geschenke und das zusätzliche Trinkgeld freut, denn es scheint doch keine Selbstverständlichkeit zu sein.

Bevor sich alle wieder auf den Nachhauseweg machen, singen die Jungs noch das Kili-Lied für uns und so etwas wie Sentimentalität macht sich breit. Ich weiß, dass wir für ihre außerordentlichen Dienste gut bezahlten und dass wir die reichen Mzungus sind, aber wir sind alle freundschaftlich und respektvoll miteinander umgegangen und ich habe ihnen in einer kleinen Ansprache unsere tiefe Dankbarkeit auszudrücken versucht und auch die Gewissheit, dass wir es ohne ihre Hilfe nie auf den Gipfel geschafft hätten.
Vielen Dank Joaquin, Leon, Colmar Melchior, Abel, Prosper, Alex und Jamaica. Asante sana!

Das Bier (zur Wahl stehen Kilimanjaro, Safari und Serengeti Lager), Hitze und Erschöpfung tun bald ihr übriges. Den Rest des Tages verbringen wir mit Waschen und Sortieren, hören uns beim Abendessen die Safari-Erfahrungen der großen deutschen Gruppe an und besprechen mit Jamaica und Valerian die restlichen Tage in Tanzania.
Morgen können wir uns einfach nur erholen und unseren Rausch ausschlafen :-)