Lange Wege führen zum Ziel
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Überschrift – Unterwegs

Etwas abgelegen im Westen des Nationalparks beginnend, wird die vierundsechzig Kilometer lange (davon 42 km Aufstieg) Lemosho-Route wegen der langen, unbequemen und ganz schön staubigen Anfahrt und des daraus resultierenden höheren Preises eher wenig benutzt.
Dafür soll sie landschaftlich noch beeindruckender als die Marangu-Route sein, v.a. durch die Ausblicke auf das Shira-Plateau, die Eismassen der südlichen Gletscher und den Mount Meru, dem zweithöchsten Berg Tanzanias. Der Abstieg verläuft über die Mweka-Route, einem reinen Abstiegsweg.

Obwohl der Aufstieg erst bei 2.300 m Höhe beginnt, ist durch das darauffolgende ständige Auf und Ab eine sehr gute Akklimatisation möglich. Außerdem legte ich noch einen zusätzlichen Anpassungstag zwischen Barranco und Barafu Camp auf 4.000 m ein, um später nicht nur den Gipfel erreichen, sondern auch im Krater in unmittelbarer Nachbarschaft der Gletscher übernachten zu können.

Da eins meiner Spielzeuge, ein GPS-Logger, immer dabei war, kann der Gesamtverlauf der Tour bei GPSies.com genau nachverfolgt werden:
64 Kilometer Wegstrecke, 9.800 Höhenmeter, 43 Stunden Gehzeit und sieben eher kühle Übernachtungen.

 

Tagebuch einer Bergbesteigung

Nachfolgend mein doch etwas umfangeicher Reisebericht zur Anreise und zur Lemosho-Route.
Einfach auf die einzelnen Knöpfe klicken oder von Seite zu Seite weiterblättern.
Noch zur Info: alle Zeitangaben sind inkl. Pausen, also keine reine Gehzeit.


 

Überschrift – Unterwegs

Da stehe ich nun in der immer länger werdenden Schlange vor dem Check-In von Ethiopian Airlines, da die Damen mit einem größeren Computerproblem zu kämpfen haben. Als ich vor über einem Jahr begann, mich näher mit dem Kilimanjaro zu beschäftigen und ein halbes Jahr zuvor die Reise konkret plante, konnte ich mir kaum vorstellen, dass es endlich so weit sein würde ...

... nach sieben eher unbequemen Stunden in einer betagten und zu eng bestuhlten Boing 737 landen meine beiden Miturlauber Monika und Werner und ich auf dem nicht sehr spannenden Flughafen von Addis Ababa, der Hauptstadt von Äthiopien. Drei Stunden später geht es schließlich weiter zu einem kurzen Zwischenstopp in Nairobi, um dann endlich nach gesamt 10½ Stunden reiner Flugzeit auf dem niedlichen Kilimanjaro International Airport anzukommen. Drei Starts und Landungen und das für einen Flugschisser wie mich. Danke :-)

Die Formalitäten nach der Ankunft sind schnell erledigt: beim mit einem Mundschutz gesicherten Mann am Eingang weißen Zettel entgegennehmen, zusammen mit einem blauen Zettel brav ausfüllen, weißen Zettel bei zweitem Mann mit Mundschutz abgeben (den Rest des Landes darf ich offensichtlich anstecken), blauen Zettel zusammen mit meinem Reisepass und 50 Dollar dem gelangweilten Mann hinter der Scheibe reichen und schon bekommt man seine Eintrittskarte. Alles problemlos und ohne Wartezeiten.
Ein Zöllner interessiert sich nur mäßig für mein Gepäck und da wartet auch schon unser Guide Jamaica mit einem Schildchen in der Hand – so wollte ich schon immer einmal am Flughafen abgeholt werden.
Auf dem Parkplatz nimmt unser Fahrer Simon (er wird uns später auch auf der Safari begleiten) das Gepäck entgegen und stopft es in den weltältesten Landcruiser. Auf der 30 km langen Fahrt nach Moshi sammeln wir erste Eindrücke von Tansania: alles sehr bunt, sehr trocken und verkehrsberuhigende Bodenwellen scheinen das Lieblingsprojekt tansanischer Straßenbauer zu sein.

Kurz hinter Moshi (in Richtung Dar es Salaam) biegen wir rechts auf eine kleine unbefestigte Straße ab – wir sind auf Mama Lucys Honey Badger Campsite angekommen, wo wir manchmal die kommenden drei Wochen verbringen werden.